An die Tiere, das Getier und alles was da kreucht und fleucht

 

Werte Tiere, wertes Getier, wenn ihr mich verstehen könntet, so wäre meine Rede an euch: Ihr habt der Menschheit seit jeher, wie auch die Pflanzen, Pilze, Mikroorganismen und alle übrigen Lebewesen einen grossen Nutzen erwiesen. Gäbe es Euch nicht, so gäbe es den Menschen nicht. Das ist klar und wissenschaftlicher Konsens. Die Schöpfung lehrt, dass jede Lebensform gleichwertig ist, egal wie gross oder klein. Doch nur wenige Menschen achten und wertschätzen euch. Für sie seid ihr nicht nur "nützlich". Die Menschheit als Ganzes jedoch räumt euch nicht euren gebührenden Platz auf der Erde ein. Neben den unwerten Bedingungen, die grossteils durch Betriebe für euch erschaffen wurden, um euch, dichtgedrängt und vollgepumpt mit Antibiotika, zu Nahrung zu verarbeiten, werdet ihr auch in der freien Wildbahn übermässig bejagt, gewildert, gefangen oder idiotischerweise an andere Ort verschleppt, wo ihr unschuldig die Ökosysteme stört.

Viel schlimmer noch als dieser miserable Umgang mit Euch ist die Tatsache, dass die Menschheit euch langsam aber sicher verdrängt, weil sie masslos wächst durch die irre Überbevölkerung, die immer mehr Landfläche benötigt; euren Gang mit immer mehr Verkehr, Beton und Umwandlung eures Lebensraumes beeinträchtigt und blockiert. Dazu kommt noch der drohende Klimakollaps und endlos neue Faktoren, resultierend aus der abartigen Überbevölkerung, die Euch das Leben schwer machen. Ihr nehmt dies hin. Ihr verschwindet leise von diesem blauen Planeten und der, der daran Schuld trägt, weiß oft nicht mal um eure Existenz.

Ihr seid bewundernswert, tragt alle möglichen Formen und Farben, wie sie kein Mensch sich auszudenken imstande wäre. Ihr seid Kinder der Schöpfung Universalbewusstsein und wahre Überlebenskünstler; habt euch selbst in lebensfeindlichen Gebieten, wie der Wüste, dem Eis und der Meerestiefe ideal eingerichtet. Wissenschaftler verwenden eure beachtlichen Eigenschaften als Inspiration für Erfindungen und Innovation. Das Pferd ist aus der menschlichen Kultur für Jahrtausende nicht wegzudenken; gab es doch dem Menschen Mobilität und Arbeitserleichterung. Der Gesang des Vogels erfreut jedes Kinderherz und hat Einlass in Musik und Kultur gefunden. Ein paar von euch hat der Mensch zu seinen "Lieblingen" auserkoren, vor allem Hund und Katze. Doch welche falsche Liebe hat den Menschen da befallen? Werden gerade Hund und Katze doch wieder mit anderen Tieren gefüttert, dass eine eigene grosse Industrie daraus entstanden ist. So ist auch hier kein Mass und sinnvoller Einsatz beim Menschen zu finden. Hund und Katze werden zum Menschenersatz, artgerechte Haltung wird zur Auslegungssache.

Isoliert wie der Mensch ist und vereinzelt, kompensiert er auch dies mit eurer Duldsamkeit und erdulden musstet ihr schon viel.

Die Dynamik und das harmonische Zusammenspiel in der Natur, kennt der Mensch nur noch vom Hörensagen. Ihr seid eins mit der Natur und wenn ihr das nicht mehr seid, dann nur weil der Mensch diese gestört, beschädigt oder gar vollkommen zerstört hat. Der Mensch führt einen Krieg gegen euch, gegen die gesamte Natur und sich selbst.

So sieht er euch als eine immer kleiner werdende Ressource, als Ware oder Objekt, wenn ihr im Zoo oder auf dem Land bestaunt werdet. Doch auch auf dem Land, wo sich die Menschen naturnaher fühlen, kämpft man brutal gegen Euch. Die vielen Sprüh- und Umweltgifte, die Monokulturen setzen euch hart zu. In den Wassern werdet ihr mit Erdöl und Plastik verseucht, was sich schlußendlich auch auf Lebensformen an Land negativ auswirkt.

Die Natur regelt alles in Kreisläufen. Ihr seid integraler Bestandteil dieser Kreisläufe. Wir stören sie, ohne sie zur Gänze verstanden zu haben. Wir sind rücksichtslos gegen euch, noch rücksichtsloser, als wir ohnehin gegen uns selbst sind mit unserer offensichtlichen, brutalen Gewalt. Ihr wehrt Euch selten gegen die menschliche Willkür. Ihr benötigt den Menschen nicht. ER braucht euch und doch werdet IHR abnorm und unwert behandelt.

Welch arme Kreatur ist doch der Mensch? Könnte er an Euch doch die ewigen Gesetze der Schöpfung Universalbewusstsein erkennen! Doch er greift lieber zu einem Wahnglauben an einen angeblich heiligen Palempula oder Papst oder zu billiger Unterhaltung, als mit der Wahrheit eures und seines eigenen Lebens zu ringen, sie zu erkennen, um schließlich sein Leben in Einklang mit sich und der Natur zu bringen.

Liebe Tiere, liebes Getier, vielleicht erreiche ich Euch irgendwie mit diesen Gedanken und bitte Euch wenigstens für mein Fehlverhalten um Entschuldigung, auch wenn es nichts an den vergangenen und zukünftigen Verbrechen gegen euch ändern mag. Mir ist es unendlich Leid um euch und eure Harmung und euer zahlreiches Verschwinden hier auf der Erde. Der Mensch hat diesen, seinen Weg gewählt und ist zu verbohrt und zu verloren, um sich eines Besseren belehren zu lassen. So fällt er in den Abgrund und reisst euch mit in die Tiefe, euch wunderbaren Geschöpfe, die ihr viel näher an der Schöpfung seid, als der Mensch, weil ihr gar nicht anders könnt, als mit ihr und in ihr zu leben.

Zuweilen schaut der Mensch bewundernd auf eure Natürlichkeit, auf euer Einssein und ein Schauer überkommt ihn, erkennt er dann die Diskrepanz zu sich; ist er sich selbst doch so fremd und uneins geworden.

Christian Bruhn, Deutschland

 

 

«43. Als die Schöpfung einst das hohe Allmachtsgesetz setzte: „Es werde“, und dadurch das Universum und das Leben ward und sich alles glänzend und herrlich bewegte, da war nichts von allem vergebens, was geworden war.

44. Selbst der geringste Wurm im Boden hatte seine Bestimmung im Ganzen; so aber hatte auch das winzigste Samenstäubchen einen schöpferischen Beruf erhalten.

45. Alles ist in einem und eines ist in allem, und alles ist in dieser unendlichen Schöpfung für jedes einzelne Wesen da, und das einzelne Wesen ist da für das gesamte unermessliche All.

46. Allgemeine, innige Verwandtschaft herrscht durch die ganze Einheit der Dinge, und das Höchste steht mit dem Tiefsten in der allgemeinen schöpferischen Harmonie, so auch das Entfernteste mit dem Nächsten und das Geringste mit dem Beträchtlichsten.

(…)

57. Noch kennt der Mensch nicht einmal alle Arten von Pflanzen und Tieren, die auf Erden wachsen, gedeihen und leben, und doch kennt er schon sehr viele davon in der irdischen Schöpfungsleiter; doch ist er deshalb schöpfungsnaher geworden?

58. Und unter den Pflanzen allein ist keine, die durch sich nicht eine oder mehrere Arten von Tieren ernährt oder gar den Menschen.

59. Die Tiere und das Getier, oft bis zur Unsichtbarkeit klein, wohnen auf oder in diesen Pflanzen und sie dienen ihnen und anderen Tieren wiederum als Nahrung.

60. Und wahrlich, es sind dies alles ebensoviele kleine Welten, wie sie selbst wiederum andere kleinere Welten in sich schliessen.

61. Mit Erstaunen nehmen die Menschen die Wirkungen geheimnisvoller Kräfte wahr, die alle Urstoffe des Irdischen verbinden.

62. So entstehen Wesen um Wesen, die verwittern, verwelken und sterben und verschwinden und deren Teile Urstoffe in neue Verbindungen und Gestalten übergehen.

63. Könnte das menschliche Auge das dunkle Gebiet jener nach ewigen Gesetzen und Geboten wirkende Kräfte erleuchtend anschauen, dann würde der Schleier von einer ganz neuen Welt hochgezogen werden.

64. Die gesamte Natur würde dem Menschen gleichsam durchsichtig werden, und keines ihrer Geheimnisse wäre ihm mehr verborgen.»

 

Billy, OM, Kanon 41