DER FLUSS

Menschen, nichts als Menschen, Millionen, nein, Milliarden treiben dahin, im Fluss der Gleichgültigkeit. Unzählige Menschen lassen sich treiben, aneinandergepresst und sich doch so fremd, durch ihre Abgestumpftheit und Interesselosigkeit dem Nächsten gegenüber, ihrer Eitelkeit, Hast, Gier und was es sonst noch an allen negativen Werten gibt. Der Fluss wird grösser, die Menschenmassen mehr, aus dem Fluss entsteht ein Strom, er wird breiter und breiter, die Menschen zahllos. Je mehr sich in diesem Strom befinden, desto schwieriger wird die Situation. Kein Halt mehr. Jeder versucht sich über Wasser zu halten, nimmt auch in Kauf andere unter Wasser zu drücken, nur um zu überleben. Manche versuchen sich an den Uferrand zu klammern, sie wollen raus, das Ufer scheint aber zu steil um rauszuklettern, sie haben nicht genügend Kraft. Es kommen weitere Massen dazu, sie klammern sich an ihnen fest und reissen sie wieder mit, hinab im Strom des Verderbens. Niemand interessiert wie es dem Nächsten im Wasser geht. Jeder kämpft ja um sein eigenes Überleben. Man schlägt um sich, ohne Rücksicht; man möchte ja nicht untergehen. Doch, wo treibst du hin, du Mensch der Erde? Nur wenigen kommt es in den Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, warum sie sich überhaupt in diesem Fluss befinden. So gut wie niemand benutzt seinen Verstand um zur Vernunft zu kommen, und um zu erkennen, dass ihn die Machtsucht und alle anderen Süchte, die Gier und alle negativen Eigenschaften hinabziehen, den Strom hinunter, soweit bis er angekommen ist im Meer der Gleichgültigkeit, der Wissensarmut, des Mord und Totschlags, der Betrügereien und allen weiteren Unwerten, die man sich nur vorstellen kann.
Dieser Fluss scheint gnadenlos zu fliessen; den Neugeborenen wird praktisch von Anfang an eine neutral-positive Haltung und Einstellung entzogen, somit ihnen die Grundlage zur Entstehung eines gesunden Bewusstseins genommen wird. Doch öffnest du deine Augen und nutzt deinen Verstand, hörst in dich, reckst deinen Kopf heraus, aus der Wirrnis um dich, dann wirst du auch kleine Inseln erkennen, die dem tobenden Strom trotzen.
Menschen befinden sich darauf. Sie bleiben standhaft und lassen sich nicht einfach so mitreissen. Aber um das zu erkennen bedarf es einer grundsätzlichen Änderung deiner Gedankenarbeit und somit deiner Gesinnung. Wir lesen Artikel in der Tageszeitung, hören Vorkommnisse in den Nachrichten über Vergewaltigung, Betrug, Massenmorde, Unfälle, Krankheiten. Wir sind ein paar Minuten höchstempört um sogleich wieder dem Alltagstrott zu folgen, nach dem Motto: „Ich kann ja eh nichts ändern.“ Nur wenn jemandem selbst oder in seinem näheren Bekanntenkreis etwas widerfährt, dann ist man zu Tode betrübt und meint, alles hat sich gegen ihn/ihr verschworen und die Ungerechtigkeit träfe nur ihn/ihr. Dieser Egoismus ist leider weit verbreitet und dagegen gilt es anzukämpfen. Somit ist es unerlässlich, dass nachgedacht wird um die eigene Situation zu erkennen, infolgedessen man nicht mehr bereit ist, alles mitzumachen und zu akzeptieren, damit die Insel erreicht werden kann, auf der Menschen leben, die den wahren Sinn des Lebens erkannt haben, oder gerade dabei sind ihn zu finden, und die nach Frieden, Freiheit, Zufriedenheit, Harmonie, inneres Glück und bewusstseinsmässiger Evolution trachten.

«Deine Gedanken sind die mächtigste Kraft, die du besitzt; wie du diese jedoch gebrauchst, liegt in deiner Verantwortung ganz alleine.»
 

Günter Garhammer