Der Mensch

Durch die Idee der Schöpfung wurde der Mensch in all seinen Arten nicht für die Erde oder für sonstige Welten erschaffen, sondern für die sich durch das menschliche Bewusstsein evolutionierende Geistform, die schöpfungsenergetisch ist und dereinst mit der Schöpfung eins wird, bei der Verschmelzung mit ihr.

Die Schöpfung besteht aus reinster geistiger Energie. Sie stellt keine Forderungen an den Menschen, sondern gibt ihm, durch das Teilstück Schöpfungsgeist, das im Menschen als innerste belebende Form wirkt Impulse vielfältiger Art, die er nach eigenem Ermessen befolgen und verwirklichen oder sein lassen kann, je nach seinem selbsterzeugten Willen. Die Schöpfung hat die Welt und das gesamte Universum so gemacht, dass für alle Lebensformen von allem genug da ist und sie sich ernähren und leben können, ganz gleich ob die schöpferisch – natürlichen Gesetze und Gebote befolgt oder missachtet werden. Jemehr der Mensch diese befolgt, desto friedlicher, liebevoller und harmonischer wird sein Leben. Diesem gemäss ist alles auf eine innere Evolution ausgerichtet, auf inneren Wohlstand und Fülle. Gerade dieser Tatsache tragen so viele Menschen auf der Erde keine Rechnung, weil ihr einziger Wunsch und ihr Verlangen auf rein materiellen Reichtum ausgerichtet ist. Dabei ist jedoch an jenen Reichtum gedacht, der weit über jene materiellen Werte hinausgeht und Höhen erreicht, die hundert – und tausendfach das wirklich Notwendige übersteigen, das ein Leben in Freuden und Sorglosigkeit gewährleistet. Der Komplex der schöpferischen Gesetze ist das herrschende Prinzip im Universum, sie sind das Urprinzip des Lebens, und dieses ist auf Liebe aufgebaut.

Im Menschen leben 2 Persönlichkeiten während seines Lebens. Das eine ist das innere Wesen, das Ego, das er selbst in sich erschafft, gemäss den eigenen Ideen und Richtlinien. Dieses Ego ist stets fordernd, berechnend, hysterisch, sowie mit allen Unwerten ausgestattet, die dem Menschen eine eigene Lebensführung gewährleisten. Die andere Persönlichkeit ist das innerste Wesen, das schöpfungsmässige Ich, das rein geistiger Natur ist und auf dessen leisen Impulsen der Mensch meistens nicht hört. Gerade dieses innerste, schöpfungsbedingte Wesen ist es, dem die eigentliche Achtung geschenkt werden muss, um aus den Impulsen desselben heraus das innere Wesen zu bilden, die dann durch die Macht der Gedanken nach aussen zum Ausdruck gebracht werden soll. Durch das Urteilsvermögen des Bewusstseins vermag der Mensch die verschiedenen Impulse und Werte des innersten Wesens von der selbsterschaffenen Persönlichkeit zu unterscheiden. Damit schafft er sich selbst den weisesten Führer, den er sich nur wünschen kann. Blickt der Mensch tief in sein Bewusstsein hinein, dann ist es so grenzenlos und ohne erkennbaren Ursprung wie der Geist, der mit seinen schöpferisch – kosmischen Energien den materiellen Körper und die Formen des Bewusstseins und Unterbewusstsein belebt und über Werden und Vergehen aller Dinge bestimmt. Der Geist ist die treibende Kraft des Lebens und der Evolution und zwar in stetiger Befolgung der schöpferischen Gesetze und Gebote. Durch ihn wird die Kraft des Strebens nach schöpferischen Prinzipien an das materielle Bewusstsein übermittelt, das in selbständiger Weise arbeitet und sich entwickelt und zwar durch seine Welt der Gedanken. Die Wahrheit der schöpferischen – natürlichen Gesetze und Gebote müssen erkannt und nach ihnen gelebt werden. Schafft sich der Mensch bewusst sein inneres Wesen gemäss dem Vorbild des innersten, schöpferischen Wesens, dann schafft er sich auch die Kraft und Macht, selbst Herr zu sein über sein eigenes Leben. Damit kommt er in die Lage Dinge zu tun und zu vollbringen, die er nie für möglich gehalten hätte.

Die Wandlung des eigenen inneren Wesens zu Neuem und Fortschrittlichen ist weder leicht noch schnell zu bewerkstelligen. Gedanken leben wie auch Worte, weshalb sich niemand bedürftig nennen soll. Sie sind Macht, durch die sich alles in die Tat umsetzt. Doch auch die Worte verwirklichen sich, denn sie sind nach aussen freigegebene Gedanken. Natürlich ist die Verwirklichung in diesem Sinne nicht nach aussen in den materielle Lebensbereich gerichtet, sondern nach innen auf den inneren Zustand. Gleichermassen ist es im erweiterten Sinne auch möglich, durch Gedanken und Worte auch Dinge im äusseren materiellen Bereich in die Tat umzusetzen. In erster Linie müssen die eigene Person, das eigene innere Wesen, der eigene Charakter, die Moral und Stimmung in gesunder, neutral – positiv – ausgeglichener Art und Weise geformt und lebensfähig gemacht werden. Die grösste Erfüllung ist dabei das echte Glück der Liebe, der Freude und Freiheit, der Universalliebe, die sich auf jegliche Existenz und jedes einzelne Leben bezieht, das da in universeller Weite kreucht und fleucht. Reine, gesunde und positive Gedanken kommen nur dann zustande, wenn sie in ihrem Ursprung frei, offen, friedvoll, harmonisch und damit neutral – positiv – ausgeglichen sind. Der Mensch ist ein vorwärtsgerichtetes Wesen, das sich entwickelt und einer logischen, bewussten Evolution eingeordnet ist. Er ist auf Erden, um zu lernen, wissend und weise zu werden. Er hat bestimmte Dinge zu lernen, die sich sowohl mit dem Leben im materiellen Bereich befassen, wie auch mit den rein persönlichen, charakterlichen, moralischen und psychischen Fakten, wozu auch noch das innerste, schöpfungsbedingte Wesen kommt. Der Mensch ist nebst der eigentlichen universal – schöpferischen Kraft, in sich selbst eine eigene schöpferische Kraft, die sich in Form der Macht der Gedanken und deren Auswirkung manifestierd. Leiden sind Anzeichen dafür, dass das Gesetz der Harmonie missachtet und gebrochen wird und nicht nach dem Gesetz des SEINS gelebt wird, das auf Fortschritt, Liebe, Frieden, Wissen, '''Weisheit, Freude und Freiheit ausgerichtet ist. Die Aufgabe des Menschen ist, während seines Lebens sich in seinem Bewusstsein und in seinen Gedanken derart hochzuarbeiten, dass er in den möglichen Formen des Bewusstseins mit der Kraft der Weisheit des schöpferischen Geistes verschmilzt und seine Lebensführung nach den schöpfungsmässig gegebenen Gesetzen und Geboten zur Selbstverständlichkeit wird, wodurch er von den Geisteskräften in seinen gesamten Sinnen und Trachten, Schalten und Walten, Handeln und Evolutionieren durchdrungen wird. Erkennt der Mensch auf der Suche nach der innersten, schöpferischen Wahrheit die wahre Natur des innersten Wesens, dann wird er ohne jeden Zweifel die grösste Erleuchtung seines Lebens erfahren und Werte daraus gewinnen, die zur Lebensgestaltung, Lebensführung und Lebenserhaltung von horrender Bedeutung sind. Gelingt es, ihm im Angesicht des Todes und im Moment des Sterbens sein Bewusstsein, seine Gedanken und Regungen auf das schöpferische Dasein auszurichten, um sich mit diesem zu vereinen und in Frieden zu sterben, dann hat er sein Leben in Erfüllung der schöpferisch – natürlichen Gesetze und Gebote gelebt.

Herzog Anna

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